„Es kommt jetzt auf eine entschlossene Umsetzung durch klare Gesetze an“

Für Guido Beckers hat die „Ampel“ in Berlin mit dem Koalitionsvertrag die Weichen Richtung Zukunft gestellt. „Klimaschutz zieht sich als Querschnittsthema durch alle Sektoren und es wird erkannt, dass mit dem Umbau unseres Wirtschaftssystems hin zu einer klimafreundlichen Zukunft ein großes Konjunkturprogramm einhergeht“, sagt der Geschäftsführer der BMR energy solutions GmbH. „Auch der Windenergie, deren Ausbau in den vergangenen Jahren stark eingebrochen und weit hinter den Zielen geblieben ist, gibt die Ampel mit dem Koalitionsvertrag ein starkes Signal.“ Das Geilenkirchener Unternehmen, das entsprechende Anlagen plant und betreibt, sieht gute Chancen, dass ein Ziel des Koalitionsvertrags, die erneuerbaren Energien bis 2030 auf 80 Prozent des Stromverbrauchs auszubauen, mithilfe der Windenergie erreicht wird.

Wichtig sei nun, dass die für den Ausbau erforderlichen Flächen zeitnah zur Verfügung gestellt würden und das Zwei-Prozent-Ziel (der Landesflächen) durch das Baugesetzbuch rechtssicher geregelt werde. „Daneben ist ebenso entscheidend, die Windenergie für die kommenden Jahre zu priorisieren, Restriktionen abzubauen, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und die dafür notwendigen personellen Ressourcen in den Genehmigungsbehörden auszubauen“, betont Beckers. „All diese Aspekte sind von der Ampel im Koalitionsvertrag thematisiert, jetzt kommt es auf eine schnelle und entschlossene Umsetzung durch eine klare Gesetzgebung an. Bürgerinnen und Bürger muss der erforderliche Prozess so kommuniziert werden, dass sie sich vollständig informiert und mitgenommen fühlen.“ Die Koalition habe die Bedeutung der Energieerzeugung durch Windenergie, die Transformation der Energie in Wasserstoff und die regionale Nutzung durch Industrie, Schwerlast und öffentlichen Personennahverkehr erkannt und deswegen neue Marktmodelle in Aussicht gestellt. „Nur so können eine klimaneutrale Versorgung gelingen sowie neue Produkte, Unternehmen und Arbeitsplätze in unserer Region entstehen.“

Der Hintergrund: Laut BMR erzeugt eine moderne On-shore-Windenergieanlage heute an geeigneten Standorten im Rheinischen Revier bis zu 17 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. In Kombination mit Photovoltaikanlagen stelle diese Technik einen maßgeblichen Initiator für den Aufbruch in eine Wasserstoffwirtschaft dar. „Unser Unternehmen hat große Erwartungen an die angekündigten Maßnahmen und Ziele der neuen Regierung und nimmt die Herausforderungen der Umsetzung in unserer Region an“, sagt der Geschäftsführer. „Wir sehen unseren Auftrag im Aufbau einer klimaneutralen Versorgungsstruktur bestehend aus Windenergie, Photovoltaik und Wasserstoff. Wir setzen weiterhin auf unsere Innovationskraft, werden unser stetiges Wachstum forcieren und dabei verlässliche Arbeitsplätze im Bereich zukunftsorientierter Technologien schaffen. So gestalten wir die Zukunft und den Strukturwandel vor Ort gemeinsam und in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden, Kommunen und Geschäftspartnern.“

Artikel erschienen in „Wirtschaftliche Nachrichten“, Ausgabe 02 / 22
Foto: Heike Lachmann
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